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Wenn der Ernst des Lebens das Tanzbein schwingt
Konzert Alfiresli im Haberhaus

ALFRED WÜRGER

Am Freitagabend füllte «Alfiresli», das Quartett mit Gabi Fischer, Stimme, Melodica, Perkussion, Désirée Senn, Stimme, Handorgel, Geige, Matthias Siegrist, Gitarre, und Andreas Deola, Kontrabass, Stimme, das Haberhaus restlos und stellte das neue Programm samt neuer CD zum ersten Mal in Schaffhausen vor. Die neuen Stücke seien «Wünschellieder», sagte Gabi Fischer zur Begrüssung, und im Laufe des Abends gingen ganz viele Wünsche in Erfüllung, denn, es sei gleich vorweggenommen, der Auftritt von «Alfiresli» begeisterte! Das Programm lebt von der Mehrsprachigkeit, so erzählte «Tricoter» auf französisch von einem handgestrickten Kind. Ein- und ausgeleitet wurde das Stück von einer schnellen, komödiantischen und präzisen Perkussionseinlage mit den wirbelnden Händen der beiden Frauen, die das Zentrum des Quartetts sind: die im Laufe des Abends immer burschikoser die Songs ansagende oder kommentierende Gabi Fischer und Désirée Senn mit ihrer starken Ausstrahlung und dominierenden Musikaliät – jetzt wuchtet sie das Akkordeon auf den Schoss und singt, von Gabi Fischer an der Snaredrum begleitet, in einer Fantasiesprache ein «Lied aus Birkistan», einem Fantasieland. Dann kam ein Lied mit norwegischem Text, verfasst vom Schaffhauser Nordisten Thomas Seiler, «Mit eget sted», das den Wunsch nach einem eigenen Haus mit Garten und Tieren thematisierte. Wieso norwegisch? Gabi Fischer verbrachte den letzten Sommer auf einer Alp in Norwegen. «Hüttli» dann war eine Liebeserklärung an die Schweizer Bergwelt. Im ersten Teil kamen die unverstärkten Stimmen bisweilen an ihre Grenzen, wirkte alles sehr zerbrechlich und verhalten. Dass weder Subtilität noch Zartheit der Kompositionen etwas von ihrem Charme verlieren, wenn es etwas mehr fegt, zeigte sich nach der Pause. Die durchweg hervorragenden Arrangements liessen im ganzen Programm viel Raum für Augenzwinkern und Humor – wenn der Maharadscha auf dem Reiat zeltet – sowie für Melancholie – wenn der Wind zwar die Tränen trocknet, aber auch die Träume mit sich fortträgt. Das war einer der Höhepunkte des Abends, wie auch «Brot, Brot, wo kommst du her?» mit seiner jiddischen Lüpfigkeit. Die Texte stöbern «Alfiresli» bisweilen in Gesangsbüchern aus dem Brockenhaus auf, die Musik dazu wird dann neu geschrieben. Sie speist sich aus den reichen Quellen der Volksmusiken, und dem Quartett gelingt es auf überzeugende Weise, eine gleichzeitig der Tradition verbundene wie spontan erfundene Musik zu machen, die mit viel Charme den Ernst des Lebens zum Tanz auffordert.

 

 
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